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Geschmacks-Fiasko: Wenn Kitsch sich für Kunst hält

Oder: Wie die Schönheit starb - und in Plastik wiedergeboren wurde, bedeckt mit Glitzer

Vor langer Zeit - um 480 v. Chr. - wussten die Menschen, was schön ist. Proportionen, Formen, Rhythmus, Stille. Die Säulen des Tempels hielten den Himmel hoch, die subtilen Gesten der Skulpturen suggerierten Unendlichkeit. Dann kamen die Do-it-yourself-Kultur, Pinterest und 2+1-Rabatte in den Einrichtungshäusern - und plötzlich Kitsch hat den sakralen Raum erobert.

Heute ist ein in rosa LED-Licht getauchter Buddhakopf mehr wert als die Stille auf einer Klippe. Schönheit ist verloren - ersetzt durch Geschmacksverirrung ist überall und grinst süffisant über die goldenen Löwenköpfe aus Keramik und die Mandalas der Geschäfte.

Die Welt von heute ist visuell übersättigt. Farben, Formen, Schriftarten, Logos, Icons, Effekte. Und in dieser Übersättigung ist etwas Tragisches passiert: der Sinn für Proportionen ist verschwunden.

  • Alles ist zu viel.
  • Alles ist zu laut.
  • Alle möchte etwas.

Die stille, in sich gekehrte Schönheit - die nicht gefallen will, sondern sein - haldoklik. An seine Stelle tritt "auffällig", "aber es sieht gut aus", "es ist jetzt wirklich cool" - Codewörter für ästhetischen Nihilismus.

Diese Welt sucht nicht nach Werten, sondern nach Aufmerksamkeit. Nicht Schönheit - sondern Wirkung. Deshalb ist die giccs die neue Kunst. Weil sie lauter ist. Sie ist auffälliger. Sympathischer.

Das Sakrale, nur Wohnkultur

Und jetzt kommt das Drama: Der Kitsch beschränkte sich nicht nur auf Glam-Fotos und Zitate zum Sonnenuntergang. Er drang auch in den sakralen Raum ein. Heute gilt jeder spirituell verbrämte Kitsch als "heilig", wenn er nur gut genug aussieht.

  • Ganesha aus Plastik mit Glitter.
  • Billiges Holzmandala, lasergeschnitten.
  • Mandelblattuntersetzer mit spiritueller Raumreinigungsfunktion.
  • Duftkerze mit der Aufschrift "Kundalini".
  • Und natürlich der Klassiker: der Buddha-Kopf - dessen Leiche nie gefunden wurde.

Der Buddhakopf ist zum Logo der westlichen Kitschspiritualität geworden. Er blickt mit seliger Gelassenheit von einer Betonwand auf uns herab, während die Menschen gestresster denn je sind. Er hat nur einen Zweck: Dekoration. Eine Dekoration für die innere Leere. Eine Tarnung für das "So fühle ich mich in Harmonie".

Was ist die Essenz des Kitsches?

Kitsch ist nicht nur das, was schick ist. Kitsch ist, die Schönheit spielt, aber keine Wahrheit dahinter hat. Kitsch imitiert die Form, hält aber nicht die Spannung. Er imitiert den Sinn, aber er trägt nicht die Realität.

Kitsch: Form ohne Form. Wirkung ohne Substanz.
Kitsch: wenn etwas "wie etwas aussehen will, das es nie war".

Deshalb ist sie gefährlicher als hässliche Dinge. Wenigstens lügen hässliche Dinge nicht. Aber Kitsch macht sich schön - während sie innen leer ist, wie eine entkupferte Eierschale.

Und die Kunst?

Bei echter Kunst geht es nicht darum, etwas zu bewirken - es geht um Geöffnet am. Nicht um "ein Gefühl zu verkaufen" - sondern um eine Wahrheit zu zeigen. Echte Kunst ist nicht, dass er möchte, dass Sie ihn mögensondern dass mich aufwecken.

Aber es tut weh. Es ist mir peinlich. Es ist unangenehm. Deshalb wählen es nur wenige Menschen. Kitsch, auf der anderen Seite. einfach. Es ist wie ein zuckerhaltiges Getränk für die Seele: Es gibt einem schnell etwas und lässt einen dann mit einem Gefühl der Auszehrung zurück.

Am Ende...... sich heraus, dass der Plastik-Buddha-Kopf nicht das Problem ist.
Aber dieser Mannder der Meinung ist, dass ein Buddha-Kopf aus Plastik "gute Energie in das Wohnzimmer bringt".

Und dass Kitsch nicht nur ein ästhetischer Makel ist - sondern geistige Selbsttäuschung.
Schönheit ist keine Dekoration. Und Heiligkeit ist kein Design.

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