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Seit wann ist "Ich mag es" ein Ersatz für Selbstbewusstsein?

Oder: Die Religion des "Gefällt mir"-Buttons und das Dopamin-Christentum des Geschmacks

Es war einmal vor langer Zeit, da war das Vergnügen des Menschen noch ein Verfahren war. Beobachtung, Reifung, Interpretation. Geschmack: basiert auf Erfahrung. Werturteil: ein innerer Dialog. Das Aussprechen des Wortes "gefällt mir": war der letzte Akt einer Reflexion, nicht der erste Reflex.

Dann kam die digitale Welt. Und Reflex wurde die neue Idee. Wie ein letzter Knopfdruck. Ein Schnipsen des Egos. Und Sie können es bereits spüren: Es hat etwas funktioniert. Aber was? Und wohin?

Das Zeitalter der sozialen Medien duldet keine Komplexität. Dort ist die Wahrheit 1 Bit: man mag es oder man mag es nicht. Es funktioniert - es funktioniert nicht. Und wenn etwas funktioniert, ist es sofort wird selbst identifiziert. Du teilst es, du besitzt es, du beschriftest es: "Das bin ich". Weil man es fühlt. Weil es sofort wirkt. Weil es schnell Dopamin freisetzt.

Aber genau hier beginnen die Probleme:
Emotionaler Appell und inneres Verständnis sind nicht dasselbe.
Der erste ist der Lustreflex.
Die zweite: Selbsterkenntnis.

Und das moderne Zeitalter: stimmte für die erste. Ganz und gar.

Eingehend = vertraut = sicher

Das meiste, was wir heute "mögen" nennen, ist eigentlich Antwort auf Vertraulichkeit. Wenn Sie es schon einmal gesehen haben, wenn es Sie an etwas erinnert, wenn es Ihr kognitives Gleichgewicht nicht stört - dann mögen Sie es. Es ist mentaler Komfort, getarnt als Geschmack.

Deshalb kommt eine wirklich neue, tiefe, prägende Erfahrung nicht "auf", sondern ist zuerst stören.. Wahre Schönheit grüßt nicht höflich - aber auch verärgertFragen stellen, zum Schweigen bringen, Spannung erzeugen.

Was am Anfang "funktioniert", ist oft nur mit Ihren bestehenden Erwartungen übereinstimmt.
Was wirklich wertvoll ist, ist das Zusammensein. Und das macht es nicht immer bequem.

Die ähnliche Zeremonie ersetzt die Selbsterkenntnis

Immer mehr Menschen verstehen sich nicht von innen heraus - sie bauen sich aus ihren Vorlieben auf.
- "Ich bin ein visueller Mensch."
- "Ich mag solche Musik."
- "Dieses Buch ist sehr ich."
- "Dieser Film ist meine Welt".

In Wirklichkeit ist es keine Identität - nur eine Identitätsmaske nach Geschmack geschichtet. Wahres Selbstbewusstsein fragt nicht, was Sie mögen - sondern das: wer ist derjenige, der sich freut?
Und warum?

Aber es ist zu viel. Es ist zu tief. Zu langsam. Eher wie ein schnelles Like. Eher wie ein Beitrag über "dieses Zitat hat mein Leben verändert". Einen Tag lang.

Wenn sich etwas gut anfühlt, richtig?
Wenn etwas schön ist, ist es dann gut?
Wenn etwas funktioniert, ist es dann wichtig?

Diese Frage wird schon seit langem gestellt. Denn der Geschmack - einst der Kompass der Seele - ist heute Dopaminmeter-App. Es sucht nicht nach Resonanz, es sucht nach Verstärkung. Es öffnet nicht, sondern reflektiert.

Und deshalb fühlen sich immer mehr Menschen verloren. Denn das "Mögen" führt nicht nach innen. Nur herum.
Der Like-Button ist keine Tür.
Nur eine Drehtür um Ihren eigenen Spiegel.

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